Das Projekt "Nullpunkt" (entstanden 2022) folgt auf das vorangegangene Projekt "Der Schwarze Planet" (2017-2019) als weiterer Nachtrag zu meinem Hauptwerk und nimmt die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre zum Anlass, diese in einem übergeordneten künstlerischen Prozess zu reflektieren. Dabei stellen sich Fragen nach den Beziehungen zwischen Bewegung und Freiheit bzw. zwischen Erstarrung und Unfreiheit. Im Bildhaft-Anschaulichen wird versucht zur menschlichen Wirklichkeit auf dieser Erde einen Paralellprozess darzustellen, insbesondere auch unter Zuhilfenahme physikalischer Vorstellungen, denn Bewegung ist durchaus auch im bildnerischen Schaffen ein elementarer Begriff.
Obwohl zum Vorprojekt die bildnerische Strategie rein äußerlich große Ähnlichkeiten aufweist, ist bei dieser Werkgruppe eine erhebliche Reduzierung des formalen Ansatzes vorgenommen. Lediglich das Quadrat wirkt als Impuls für alle Bilder und Skulpturen. Die Innenfläche, die Seiten, der Außenraum und Vorder- und Rückseite des physischen Quadrats werden auf die geistige Dimension hin untersucht. Es zeigen sich in diesem Zusammenhang Eigenschaften des Quadrats, die Gesetz, Aura, Resonanz und Kondensat genannt werden, die in der Verlängerung stellvertratend das geistige Potential jeglicher Existenz bedeuten und - so die Hoffnung - auch einen Lösungsansatz (keine Lösung) aus der aktuellen Misere aufzeigen könnten. Es steht als Aufgabe unseren aktuellen Bewusstseinszustand zu bilanzieren, um die dringend erforderliche Erweiterung zu ermöglichen. Dieser Prozess der Energiezufuhr muss konsequent fortgesetzt werden, damit letztlich ein sprunghafter Übergang in die Freiheit erfolgen kann.